Quaz’Ra erwacht unter starken Krämpfen und Schmerzen. In den letzten Sunden hatte er nur wenig Schlaf gefunden. Mit den ersten zarten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster ins Zimmer fielen, erhob er sich aus dem Waschzuber, indem er sich am Abend zusammen gekauert hatte.
Tronde, der Ingerimm sei dank, unter keinen Schmerzen litt, stellte Vermutungen über die möglichen Ursachen an, bis Quaz’Ra vorschlug, nach den Anderen zu schauen. Während Quaz’Ra durch die knarrende Tür auf den Flur trat und wartete. Legte Tronde sein Gewand an und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Quaz’Ra lehnte an der Wand und krümmte sich unter stechenden Schmerzen. Begleitet von einem leichten Husten, quoll Blut aus dem Maul der Echse und ran zähflüssig über die Hand, die er reflexartig vorgehalten hatte.
Von den vertrauten Stimmen auf dem Flur aufgeschreckt, trat Rotang mit einer Unterhose bekleidet vor seine Zimmertür. Noch etwas träge durch die Kopfschmerzen, die er klar dem Gelage am Vorabend mit Ludwig zuordnen konnte, fragte er schroff, was es mit dem Lärm auf sich hatte.
Als Rotang die beiden musterten, erwiderte Tronde witzelnd, dass es Rotangs lieblings Echse schlecht gehen würde. Auch Rotang stellte fest dass Quaz’Ra schlechter aussah als ihn das Premer Feuer einige Tage zuvor zugerichtet hatte.
Quaz’Ra überhörte die herabwürdigen Bemerkungen der beiden. Er war beschäftigt, sich das Blut mit einem Verband von den Händen zu reiben. Bestätigte allerdings sein schlechtes Befinden. Rotang kehrte in sein Zimmer zurück. Nachdem er sich in eine Ecke des Zimmers übergeben hatte, legte seine Ausrüstung an. Das ausufernde Gelage mit Ludwig war ihm nicht gut bekommen.
An der Theke stand bereits ein Zwerg, im Gespräch mit dem Wirt und in einen Krug Bier vertieft. Tronde erkundigt sich beim Wirt nach einem Heiler und deutet auf den Achaz, der sich im Gastraum auf einen Stuhl fallen gelassen hatte, mit gläsernen Augen an die Decke starrt, während etwas Blut aus einem Mundwinkel sickert. Der Wirt verwies sie an den Heiler, dem sie bereits Eirik anvertraut hatten, auch wenn Rotang Zweifel äußerte, ob nicht ein “Vieh” Heiler besser geeignet sein würde. Außerdem berichtete ihnen der Wirt, dass Ludwig vor einer guten Stunde völlig aufgelöst und verwirrt ins Freie gestürmt sei und etwas von Heilkräuter gestammelt habe.
Der Zwerg wandte sich zu Quaz'Ra, musterte ihn und meinte: “Dieser ist dem Tode näher als dem Leben, wie meine beiden Kumpanen, die ich vor zwei Tagen unter die Erde gebracht hatte”. Nach einem kurzen Gespräch wandte sich der Zwerg demonstrativ ab und konzentrierte sich wieder auf sein Bier.
Rotang, Tronde und Quaz’Ra verließen die Gaststätte, nachdem sie den Wirt angewiesen hatten, nach ihren Gefährten zu schauen. Sie eilten über den Marktplatz und erreichten bald das Haus des Heilers und klopfen energisch an die verschlossene Tür. Bald öffnete ihnen der Heiler, mit verschlafenen Augen die Tür. Er willigte nur zögerlich ein, die fremdartige Kreatur zu behandeln und brachte die Gruppe in sein Behandlungszimmer, wo er mit zitternder Hand den Achatz untersuchte. Nachdem Quaz’Ra bereitwillig die Fragen des Heilers beantwortet hatte und Rotang ein paar gut gemeinte Hinweise eingestreut hatte, verschwand der Heiler im Nebenraum um einen Kräutersud zuzubereiten der zumindest bei Magenverstimmungen für Linderung sorgen sollte. Während der Heiler im Nebenraum verschwunden ist, äußert Quaz’Ra seine Bedenken, ob der Alchimisten etwas mit seinem Zustand zu tun haben könnte. Nachdem Tronde Rotang über ihren Aufenthalt und das Mahl beim Alchemisten aufgeklärt hatte, waren sie entschlossen, den Kufferstich zur Rede zu stellen. Bald betrat der Heiler mit einer Schale den Raum und flößte dem Quaz’Ra ein widerlich schmeckendes Gebräu ein, das selbst den Achaz erschaudern ließ, aber leider keine Linderung brachte.
Sie begaben sich zum Haus des Alchemisten. Bereits als sie um die letzte Ecke bogen, sahen sie den Zwerg, der ihnen zuvor im Wirtshaus begegnet war, wie er vor Wut schnaubend an die Tür trommelte. Mit wilde Drohungen forderte er den Alchemisten Kufferstich auf sich zu zeigen.
Entschlossen klopfte nun Rotang an die große, mit Eisen verstärkte Eichentür, das Holz bebt unter den Hieben, hielt aber stand. Seine Rufe verhalten, ohne beantwortet zu werden. Nachdem sie keine Reaktion aus dem Inneren vernehmen konnten, zogen Rotang, Tronde und der Zwerg ihre Waffen. Nach wenigen Hieben gaben die Flügel der Tür nach und sprangen auf. Sofort drangen die Drei in das Gebäude ein, Quaz’Ra stützte sich auf seinen Stab und folgte ihnen nur langsam durch den langen, prunkvoll geschmückten Flur.
Mit lauten Rufen forderte Tronde den Alchemisten auf, sich zu zeigen. Aus einem der Räume konnten sie statt einer Antwort ein hastiges Klappern vernehmen, doch die Tür war verschlossen. Ohne Zeit zu verlieren, schlugen sie gemeinsam zu und die Tür zerbarst in tausend Splitter.
Im Raum fanden sie Kufferstich, wie er allerlei Utensilien in einen Sack verstaute. Als ob er Geister ins Antlitz schauen würde, starrte er erschrocken auf die Drei. “Ihr Lebt noch?” schrie er ungläubig auf. Tronde verstand sofort, dass Kufferstich den hinterhältigen Anschlag auf ihr Leben und den zustand seiner Gefährten zu verantworten hatte. Sofort hatten sie ihn umstellt und der Zwerg schlug Kufferstich unvermittelt mit dem Stiel der Axt ins Gemächt, worauf dieser unter schrillem Stöhnen auf die Knie ging. Erst nachdem Quaz’Ra den Raum betrat und sie mahnend erinnerte, dass sie Kufferstich lebendig brauchen, um ihre Gefährten zu retten. Hielt Rotang den Zwerg zurück und Tronde begann den Alchemisten zu verhören. Dieser zeigte sich wenig kooperativ und Tronde beschloss, seine Methoden zu verschärfen. Nachdem sie den Alchemisten geknebelt hatten, setzte Rotang an, ihm einen Finger mit seiner Spaltaxt zu nehmen. Der Hühne hob die Axt demonstrativ hoch über den Kopf und trennte dem Unglücklichen mit einem ungewohnt ruppigen Hieb die ganze linke Hand ab. Ein gedämpften Schrei fuhr durch den Raum und der Alchimist wurde durch den raschen Blutverlust bleich und fahrig. Tronde nahm das Beil des Holzfällers, rief Engrimm an und brachte das Metall zum Glühen und reichte es Rotang zurück. Mit einem finsteren Blick drückt Rotang den glühenden Axtkopf gegen den Armstumpf und verödet die Wunde des Alchimisten, um die Blutung zu stoppen.
Als sie den Knebel entfernten, verflucht Kufferstecher sie beim Nahmenlosen. Tronde erkannte ihn sofort als Paktierer und drohte ihm mit dem Praios Tempel. Unter der folter stimmte Kufferstecher zu ihnen das Gegengift anzufertigen. Er ging unter ihrer Aufsicht in seinen Arbeitsraum um das Gegengift anzufertigen. Quaz’Ra ließ die letzte Hand des Alchemisten nicht aus den Augen, um eine List früh erkennen zu können. Rotang nutzte die Zeit, um den Zwerg nach seinem Namen zu fragen. In der Hast der letzten Minuten bot sich nicht die Gelegenheit, Höflichkeiten auszutauschen. Er stellte sich als “Grim, Aus dem Ambossgebirge” vor. Nach einigen Minuten, in denen Tronde den Raum inspiziert hatte und Rotang, Grim von den Erlebnissen der letzten Wochen berichtet hatte, musste der Alchimist in den Kesselraum um den Tank aufkochen. Während der Trank über dem Feuer brodelt, plant Tronde im Stillen dem Paktierer sein Handwerk zu legen. Kufferstecher begann, um sein Leben zu feilschen. Um seine Haut zu retten, eröffnet er ihnen, warum er sie vergiftet hatte. Nachdem sie dem Gift erlegen sein würden, sollten seine Handlanger ihm die Habseligkeiten seiner Opfer bringen. So kamen auch die Freunde des Zwerges ums Leben. Nachdem das Elixier fertiggestellt war, füllte er es in eine kleine Phiole und murmelte einen unverständlichen Vers und überreichte es Quaz’Ra. Sofort nahm Rotang ihm das Fläschchen aus der Hand und überreicht es Kufferstecher, er sollte zuerst kosten. Ohne zu zögern leert der Alchimist das Gefäß. Nachdem Rotang festgestellt hat, dass der Alchimist noch gesund aussah. Erhielt Quaz’Ra die nächste Phiole, die ebenfalls mit einem Vers vom Alchemisten abgefüllt wurde.
Sofort verschwanden sie Schmerzen und die Krämpfe ließen nach, als er das Elixier getrunken hatte. Er war zwar noch schwach, aber vom Gift geheilt. Kufferstecher überzeugte die Gruppe, dass das Elixier wirke nur solange er am Leben sei. So füllte Kufferstecher sieben weitere Phiolen ab und rannte aus dem Haus. Rotang und Quaz’Ra eilten mit dem Gegengift sofort zurück in den Gasthof, um ihre Gefährten zu retten. Unterdes durchsuchte Tronde das Haus des Alchemisten nach hinweisen auf Kufferstichers pakt mit dem Namenlosen und Grim suchte an seiner Seite nach schätzen. In der Großen Bibliothek fand er ein Buch. Zwar konnte er nur das Vorwort entziffern, aber dennoch erregt es in ihm Unbehagen und er beschloss, das Buch einem Schriftgelehrten im Tempel vorzulegen. Völlig außer Atem erreichen Rotang und Quaz’Ra die Taverne, sie stürmen durch den Gastraum und eilen die Treppe hinauf. Rotang schickt Quaz’Ra zu Gwynwehn ins Zimmer, während der Grimbald das Elixier einflößt, sofort fiel das Fieber des Zwerges, jedoch war er noch zu schwach, um das Bewusstsein wieder zu erlangen. Auch Gwynwen scheint es sofort besser zu gehen, nachdem Quaz’Ra ihr den Trank vorsichtig verabreicht hatte. Auch sie bleibt noch ohne Bewusstsein. Quaz’Ra trat zurück auf den Flur. Er sah, wie Rotang aus Asgrims Zimmer kam und ihn kopfschüttelnd mit traurigen Augen ansah.
Der stattliche Thorwaler war dem Gift zum Opfer gefallen, er hatte ihn kalt und bleich im Bett vorgefunden.
Rotang entschloss sich in der Taverne zu bleiben um die Anderen zu beschützen während Quaz’Ra zurück zum Haus des Alchemisten eilt. Dort fand er Tronde und Grim, wie sie vor einer schweren Eisentür standen. Schon einigen Öffnungsversuchen hatte sie standgehalten. Tronde ist tief getroffen über den Verlust von Asgrim. Er schwört ihm, eine würdige Bestattung teilhaben zu lassen und den Alchemisten für seine Taten zu stellen.
Keiner der Drei wagte es, den Raum zu betreten. Sie entschlossen sich, bei der Stadtwache und im Tempel von Rondra nach Beistand zu suchen, um Unheil von der Stadt fernzuhalten. Bevor Grim und Quaz’Ra die Festung erreichten, traf Tronde bereits beim Rondra Tempel ein. Nachdem er dem ersten Geweihten seine Absicht erklärte und das Buch präsentierte, wurde er sofort zur Obersten Ordens Versteherin gebracht. Quaz’Ra und Grim erreichen währenddessen die Bastion und werden nach einer kleinen Diskussion mit den ihnen bekannten Wachen bis zum Vorsteher durchgelassen. Sowohl der Tempel als auch die Stadtwache entsandten unverzüglich Truppen zum Haus des Alchemisten.
Rotang konnte ihre Sorgen zerstreuen, die Handlanger des Kufferstecher waren nicht aufgetaucht, Gwynwen und Grimbald ging es bereits besser, auch wenn sie noch schlafen würden. Rotang lauschte den Erzählungen über die Ereignisse der letzten Stunden.
Sie erhoben ihre Becher und ein Toast auf die gefallenen Kameraden, hallte durch die Taverne bis hinaus in die Gassen der Stadt.
